Die neunzehnjährige Werwölfin Aarya hielt sich selbst nie für eine hoffnungslose Romantikerin, bis der Junge, den sie liebte, sie für eine Andere verließ. Frisch gebrochenen Herzens besucht sie widerwillig den Ball der Lykaner, wo sie deren König Dimitri Adonis trifft – und sofort ist eine Verbindung zwischen ihnen. Nun muss sich das feurige Paar in einer gefährlichen Welt voller Intrigen zurechtfinden, während es mit verschmähten Ex-Geliebten, eifersüchtigen Untergebenen und vielem mehr konfrontiert wird.
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1
Die neunzehnjährige Werwölfin Aarya hielt sich selbst nie für eine hoffnungslose Romantikerin, bis der Junge, den sie liebte, sie für eine Andere verließ. Frisch gebrochenen Herzens besucht sie widerwillig den Ball der Lykaner, wo sie deren König Dimitri Adonis trifft – und sofort ist eine Verbindung zwischen ihnen. Nun muss sich das feurige Paar in einer gefährlichen Welt voller Intrigen zurechtfinden, während es mit verschmähten Ex-Geliebten, eifersüchtigen Untergebenen und vielem mehr konfrontiert wird.
Altersfreigabe: 18+
Autorin: Laila
Anmerkung: Diese Geschichte ist die Originalversion des Autors und hat keinen Ton.
“Er küsste mich tief und ich wusste in diesem Moment, dass alles gut werden würde.” Ich klappte mein gerade beendetes Buch zu und seufzte.
Normalerweise war ich nicht die Art von Mädchen, die von romantischen Geschichten besessen ist, aber letzte Woche hat sich das geändert.
Alles, was ich getan habe, war, diese unrealistischen romantischen Geschichten zu lesen und mir offensichtlich vorzustellen, ich sei die weibliche Hauptrolle. Wer ist die männliche Hauptrolle, fragt ihr euch vielleicht?
Derselbe Typ, der vor vier Jahren mein Herz gestohlen hat, Hunter Hall.
“Aarya, willst du mit mir einkaufen gehen?”, rief die unverwechselbare Stimme meiner Mutter die Treppe hinauf.
“Nein, Mom”, antwortete ich.
Aarya Bedi, das ist mein Name. Ich bin 19 Jahre alt, und falls ihr es nicht schon an meinem Namen erkennen können, ich bin Inderin. Und ja, ich bin eine Werwölfin.
Derzeit lebe ich bei meinen Eltern, Sid und Tara; sie sind seit 27 Jahren verheiratet. Mein älterer Bruder, Sai, und seine Gefährtin, Zoya, sind beide 24 Jahre alt.
Unser Rudel heißt Black Moon; ich liebe unsere Gemeinschaft. Jeder kennt jeden und es war toll, hier aufzuwachsen. Im Moment mache ich eine Ausbildung zur Rudelärztin; das war schon immer etwas, was ich machen wollte.
Ich weiß noch, wie ich früher gehänselt wurde, wenn ich sagte ich wolle Rudelärztin werden. Meine Hautfarbe und die Stereotypen waren natürlich der Grund.
Alle dachten, es sei die perfekte Karriere für mich, da ich Inderin bin und wir alle anscheinend Ärzte, Anwälte oder Buchhalter sind. Früher hat mich das gestört, aber mittlerweile ist es mir egal.
Mir gingen die Gedanken an Hunter Hall durch den Kopf; er war unser Beta. Er und unser Alpha, Carter Ward, wurden vor vier Jahren zum Training entsandt und sind bis heute nicht zurückgekommen.
Ich erinnere mich noch an den Tag, als sie abreisten. Hunter kam mit seinen wunderschönen blauen Augen auf mich zu und bat mich auf ihn zu warten. Damals war ich erst 15, aber ich wusste schon damals sicher, dass ich auf ihn warten würde.
Schließlich war ich total in Hunter verliebt. Er war mein erster Kuss; ich kann mich noch ganz genau an das Gefühl seiner Lippen auf meinen erinnern.
Die meisten Wölfe finden ihre Gefährten mit 18 und da Hunter nicht hier war, als ich 18 wurde und ich bisher keinen anderen Gefährten gefunden habe, war ich überzeugt, dass Hunter mein Gefährte ist.
Stöhnend rollte ich mich aus dem Bett und ging zu meinem Bücherregal hinüber. Ich musste an etwas Anderes denken, sonst würde ich wahnsinnig werden. Mein Bücherregal war überfüllt mit Büchern. Man könnte sagen, ich war ein Bücherwurm.
Meine Finger strichen über die Deckel vieler Bücher, bevor sie bei einem stehen blieben. Ich nahm es in die Hand und seufzte. Es war die Geschichte der Menschen, Werwölfe und Lykaner. Keine Fantasie, sondern reine Fakten.
Ich wusste jedoch, dass meine irrationalen Gedanken keine Ruhe geben würden, wenn ich eine weitere romantische Geschichte lesen würde.
Ich machte es mir im Bett bequem und begann zu lesen. Menschen, Werwölfe und Lykaner lebten alle in Frieden und das schon seit Tausenden von Jahren.
Es war kein Geheimnis, dass Lykaner über uns alle herrschten; sie waren viel stärker und mächtiger als wir Werwölfe.
Unsere königliche Familie bestand komplett aus Lykanern. Ich habe sie immer als extrem einschüchternd empfunden; sie hatten diese Aura um sich.
Beim Durchblättern der Geschichte, wie wir alle zu einer bedeutenden Schlacht zusammenkamen, fand ich das Kapitel, das mich schon immer fasziniert hat.
Die Gefährtinnen der Lykaner. Sie wurden als sehr wertvoll für Lykaner angesehen. Es hieß, wenn ein Lykaner seine Gefährtin verliert, würde er vielleicht Amok laufen, tausende Leute töten oder sogar ganze Städte zerstören.
Es gibt eine spezielle Armee, die für solche Situationen ausgebildet ist. Lykaner können nur eine Gefährtin haben. Sie können ihre Gefährten nicht markieren und sich mit jemand anderem paaren wenn ihr Gefährte stirbt, so, wie wir Werwölfe es können.
Ich fand das immer so faszinierend. Wenn ein Werwolf seinen Gefährten verliert, hatten wir die Möglichkeit unser Glück zu finden, indem wir einen anderen markierten und uns paarten, aber Lykaner waren dazu nicht in der Lage.
Deshalb war die Gefährtin eines Lykaners so wertvoll und sie machte die Lykaner auch extrem loyal. Als ich weiterlas, stieß ich auf den Teil mit dem Älterwerden. Lykaner hören mit zwanzig Jahren auf zu altern.
Viele feiern zwar noch ihre Geburtstage, aber sie sind technisch gesehen immer noch zwanzig; sie können hunderte von Jahren leben.
Der König vor unserem aktuellen König regierte fünfhundert Jahre lang, bevor er die Zügel an seinen Sohn übergab. Es wird gesagt, dass er mit seiner Gefährtin auf Reisen ging und niemand hat seitdem je wieder von ihnen gehört.
Wir Werwölfe leben auch lange, aber nicht so lange wie die Lykaner; wir altern nur langsam.
Es wurde auch gesagt, dass wenn der Gefährte eines Lykaners ein Mensch oder ein Werwolf ist, sich sein Körper anpasst, um ein Lykaner zu werden. Sie werden stärker und mächtiger und werden als Lykaner angesehen.
Das hat mich immer erschreckt, aber ich wusste, dass es wahr ist. Immerhin war meine beste Freundin eine Lykanerin.
Auch wenn ich es ihr gegenüber nie zugegeben habe, fühlte ich mich immer von ihr eingeschüchtert. Sie veränderte sich, und das machte mir Angst.
Da das Buch nicht neu war, wurde unser neuer König, Adonis Dimitri Grey, darin nicht erwähnt. Offenbar nannten ihn alle Dimitri und nur diejenigen, die ihm nahe genug standen, durften ihn Adonis nennen.
Unser König war seltsam; er übernahm den Thron ohne Gefährtin an seiner Seite, was sehr außergewöhnlich war. Alle lykanischen Könige vor ihm hatten ihre Gefährtin gefunden, bevor sie König wurden.
Er hasste offenbar auch Bilder; es gab nur drei Stück von ihm. Eines von dem Tag als er geboren wurde, ein anderes, als seine Geschwister geboren wurden und das Letzte von dem Tag, als er den Thron übernahm.
Ich war noch ein Kind, als er den Thron bestieg; das ist jetzt zehn Jahre her. Niemand kennt wirklich das wahre Alter des Königs und ich vermute, dass er es wahrscheinlich auch niemandem sagt.
Ein vertrauter Klingelton begann zu spielen und ich drehte mich um, um mein Telefon zu holen, das noch an der Ladestation war. Als ich den Namen auf dem Display aufblitzen sah, musste ich lächeln und ging schnell ran.
“Sophia Butler, lange nicht mehr gesprochen”, stichelte ich.
“Aarya Bedi, hör auf mich zu ärgern. Du weißt, dass ich beschäftigt war”, jammerte meine beste Freundin Sophia.
“Warst du wirklich beschäftigt? Oder hat Luke dich gefangen gehalten?”, scherzte ich weiter.
Sophia lachte: “Du bist furchtbar. Du weißt, dass ich beschäftigt war. Immerhin steht der Ball der Lykaner vor der Tür! Bist du nicht aufgeregt?”
Ah ja, der Lykanerball. Eine Einladung des Königreichs, um sicherzustellen, dass alle Rudel den Palast sehen und den König treffen können. Ich habe es gehasst.
Es war das zweite Mal, dass unser Rudel ausgewählt wurde, um dorthin zu gehen, aber es war das erste Mal, dass ich tatsächlich auch hinging.. Ich habe Tänze immer gehasst, Schulbälle, Hochzeitsfeiern. Ich weiß nicht warum, denn ich liebe es, mich zu verkleiden.
Ich habe das Gefühl, dass der Grund, warum ich den Ball der Lykaner gehasst habe obwohl ich nie dort war, der war, dass ich von den Lykanern eingeschüchtert war.
Das erste Mal, als wir ausgewählt wurden, wurde ich von einem schrecklichen Fall von Grippe niedergestreckt. Meine Großeltern leben in Kanada und kamen extra her, um sich um mich zu kümmern, während der Rest meiner Familie zum Ball ging.
So hat meine beste Freundin ihren Gefährten Luke, einen Lykaner, kennengelernt.
Sie ist diejenige, die ich zuvor bereits erwähnt habe. Sophia lernte Luke vor vier Jahren auf dem Ball kennen und seitdem hat sie sich sehr verändert.
Versteht mich nicht falsch, ich war sehr glücklich, als sie anrief und es mir mitteilte, auch wenn ich mir gerade die Seele aus dem Leib kotzte. Aber ein Teil von mir wusste, dass ich meine beste Freundin an ihn verlieren würde.
Immerhin war sie jetzt eine Lykanerin, und die hatten sehr wichtige Rollen und Aufgaben. Ihr Gefährte, Luke Martin, war der Anführer der Krieger, also war Sophia ständig beschäftigt.
Da sie das Organisieren so sehr liebte, war sie für die Organisation wichtiger Veranstaltungen zuständig und der Ball der Lykaner war der Wichtigste, den Sophia jemals organisieren würde.
“Oh ja. Ich freue mich schon so sehr darauf”, antwortete ich sarkastisch.
“Nun, das Gute ist, dass du mich sehen wirst.” Sophia versuchte, mich aufzumuntern.
“Das ist wahr. Wir haben uns seit einem Jahr nicht mehr gesehen. Nicht, seit du nach Hause gekommen bist, um deinen kleinen Neffen zu sehen”, seufzte ich.
“Ich vermisse dich auch. Ich wünschte, ich könnte öfters zurückkommen.” Auch Sophia seufzte.
“Du bist beschäftigt, das verstehe ich. Aber Gott sei Dank gibt es die Technik. Wir können immer reden, auch wenn wir nicht zusammen sind”, sagte ich.
“Das ist so wahr. Oh, Aarya! Ich kann es kaum erwarten, dich zu sehen! Du fährst doch morgen, oder?”, fragte Sophia.
“Jep, morgen früh, sobald es hell ist..” Ich seufzte. “Hör auf zu seufzen! Versuch doch wenigstens, ein bisschen aufgeregt zu sein”, beschwerte sich Sophia.
“Okay, tut mir leid. Ich werde es versuchen.”, lachte ich.
“Nun, ich muss jetzt auflegen. Die Pflicht ruft, aber ich kann es kaum erwarten, dich morgen zu sehen” antwortete Sophia.
“Wir sehen uns morgen”, sagte ich und legte auf.
Es dauerte nicht lange, bis meine Mutter mit Zoya und einer Tasche in mein Zimmer kam… Ich wusste, was da drin war: mein Kleid für den Ball.
“Aarya, du musst packen. Du weißt doch, dass wir morgen früh losfahren”, sagte Mama und schüttelte den Kopf.
Stöhnend lachte Zoya und sagte: “Ich werde ihr beim Packen helfen.”
Mom nickte und ging. Zoya zerrte mich aus dem Bett und half mir beim Packen. Es war eine Ablenkung vom Nachdenken über Hunter.
Als wir fertig waren fragte ich Zoya: “Und, gibt es schon Neuigkeiten, wann Hunter und Carter zurück sind?”
“Warum? Sind wir etwa ungeduldig?”, gluckste Zoya.
“Nein, ich bin nur neugierig, das ist alles.” Ich rollte mit den Augen.
Zoya war die Einzige in meinem Rudel, die wusste, dass Hunter mich geküsst hat und ich ihn liebe. Alle anderen dachten nur, ich wäre in ihn verknallt.
Ich wollte nicht, dass meine Eltern es wissen und besonders nicht mein Bruder. Er würde die Nachricht nicht sehr gut aufnehmen, aber ich wusste, dass ich Zoya vertrauen konnte.
“Nun, sie sollten sehr bald hier sein. Bist du nervös?”, fragte Zoya.
“Ein wenig. Ich kann es einfach nicht erwarten, ihn zu sehen”, gab ich zu.
Zoya und ich saßen auf meinem Bett und unterhielten uns eine Weile. Ich liebte die Tatsache, dass ich mich Zoya gegenüber öffnen konnte; sie war im Grunde wie meine Schwester.
Sai sagte, dass er es liebte zu sehen, dass seine Schwester und seine Gefährtin eine tolle Beziehung hatten. Ich hatte einfach Glück, dass Zoya so cool war! Nachdem Sophia weg war, fühlte ich mich einsam, aber Zoya war immer für mich da.
Es dauerte nicht lange, bis mein Werwolfsgehör das Geräusch von Autos wahrnahm, die den Weg hinunter kamen. Ich sprang auf, mein Herz schlug schnell und ich wurde nervös.
Es war endlich soweit. Ich konnte Hunter nach vier Jahren wiedersehen.
Zoya hielt meine Hand, als wir zusammen die Treppe hinunter gingen. Sah ich gut aus? Ich fuhr mir mit den Händen durch die Haare und Zoya schüttelte den Kopf.
Tief durchatmen, Aarya, du schaffst das. Alles wird gut. Glücklicherweise war unser Haus in der Nähe des Rudelhauses, wo Alpha und Beta mit ihren Familien lebten.
Sai wartete unten auf uns und hielt Zoyas Hand. “Lasst uns gehen und unseren Alpha und Beta sehen.”
Zoya ließ meine Hand nicht los, als wir die kurze Strecke zu den bereits geparkten Autos gingen. Mein Herz klopfte so schnell, ich wollte Hunter jetzt einfach nur sehen.
Wir gingen zu den Autos und meine innere Wölfin wurde unruhig. War das das Zeichen, nach dem ich gesucht hatte? Weil mein Gefährte endlich hier war?
Meine Träume wurden wahr. Hunter würde aus dem Auto steigen und wir würden ein Paar sein… Als ich hörte, wie die Autotür geöffnet wurde, drehte ich meinen Kopf zu dem Geräusch…
Zuerst kam unser Alpha, Carter Ward, raus. Er hatte sich kein bisschen verändert. Nun, außer dass er muskulöser geworden ist. Seine grünen Augen funkelten vor Schalk und Freude. Jepp, der gleiche alte Carter.
Er strich sich einige seiner blonden Haare aus dem Gesicht, bevor er seine Eltern und seinen jüngeren Bruder umarmte. Ich beobachtete, wie er alle begrüßte, bevor er bei mir stehen blieb.
Ich hatte Glück, dass der zukünftige Alpha mein Freund war. Während der gesamten Schulzeit war Carter immer für mich da und ich konnte ihm nicht genug dafür danken.
Ich betrachtete ihn als einen meiner besten Freunde, zusammen mit Sophia.
Ein ansteckendes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus und auch ich musste lächeln. Das nächste, was ich weiß, ist, dass Carter mich hochgehoben und herumgewirbelt hat, was die Erwachsenen zum Lachen brachte.
“Aarya! Oh, wie ich dich vermisst habe! Du hast dich ganz schön verändert. Pubertät, was?”, stichelte Carter.
Ich rollte mit den Augen und umarmte ihn. “Es ist auch schön, dich zu sehen, Carter. Du hast dich überhaupt nicht verändert. Keine Sorge, manche Leute sind einfach Spätzünder”, scherzte ich und erntete ein Lachen von Carters Eltern.
Carter lächelte und umarmte mich wieder. “Ich habe dich wirklich vermisst, Smiley.”
“Ich habe dich auch vermisst”, grinste ich über Carters Spitznamen für mich, den er nicht vergessen hatte.
Als ich hörte, wie sich die Autotür öffnete, blickte ich über Carters Schultern und sah, wie ein vertrauter Körper aus dem Auto stieg. Sein Rücken war mir zugewandt, also wusste er nicht, dass ich hinter ihm stand.
Ich wollte seine blauen Augen voller Liebe und Anbetung für mich sehen.
Carter ging aus dem Weg und stellte sich an meine Seite, was ich ein wenig seltsam fand. Eigentlich hätte er doch weiter alle begrüßen sollen, fand ich.
Vielleicht wollte er den Moment sehen, in dem Hunter und ich uns gegenseitig als Gefährten anerkennen. Ja, das muss es gewesen sein.
Meine Wölfin schritt weiter, was meine Gedanken bestärkte, dass Hunter tatsächlich mein Gefährte war. Ich beobachtete, wie sein hellbraunes Haar im Wind wehte. Sein Rücken war immer noch zu mir gewandt; ich wollte nur, dass er sich umdrehte.
Worauf hat er gewartet?
Gerade als ich dachte, er würde sich umdrehen und dieser magische Moment, von dem ich geträumt hatte, würde eintreten, drehte sich Hunter zum Auto zurück und streckte seine Hand aus.
Mein Herz blieb stehen, als ich sah, wie eine manikürte Hand nach Hunters Hand griff. Das Lächeln fiel aus meinem Gesicht und wurde durch einen Blick des Verrats ersetzt.
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2
Carter hielt meine Hand und erst jetzt wurde mir klar, warum er an meiner Seite stand. Er wusste, dass Hunter und ich uns geküsst hatten, er wusste, dass ich in Hunter verknallt war und er wusste, dass ich am Boden zerstört sein würde, wenn ich die beiden sah.
Meine Augen wichen nicht von Hunters Rücken, als er einem atemberaubend schönen Mädchen aus dem Auto half. Ein Blick auf die beiden reichte und man wusste, dass sie ein Paar waren. Mein Herz fühlte sich an, als ob es gerade in Millionen Stücke zerbrochen wäre.
Meine innere Unruhe kam also nicht daher, dass Hunter jetzt mein Gefährte war, sondern weil Hunter eine andere Gefährtin hatte. Das war ein großer Unterschied.
Tränen drohten zu fallen, aber ich wehrte mich dagegen, sie zuzulassen. Hunter sollte nicht sehen, wie sehr mich das traf; ich musste stark sein.
Ich drehte mich um und sah Carter an, der einen schuldbewussten Gesichtsausdruck hatte. Ich lächelte ihn traurig an und schüttelte den Kopf. Es war nicht seine Schuld und es war auch nicht die von Hunter, wirklich; man kann sich seinen Gefährten nicht aussuchen.
Obwohl dies das eine Mal ist, wo ich mir wünschte, dass Sie es könnten. Zu sehen, wie die Person, für die man geschwärmt hat, seine Gefährtin herumführt und sie vorstellt, war wie ein Stich in den Bauch.
Eine Verschwendung meiner vier Jahre, in denen ich wie ein Vollidiot auf ihn gewartet habe.
Hunter machte sich mit seiner Gefährtin auf den Weg nach unten. Das Lächeln auf seinem Gesicht war ein weiterer Schlag für mich.
Ich wünschte, er hätte dieses Lächeln, wenn er mich ansah. Aber dieses Lächeln war für seine Gefährtin reserviert, nicht für mich.
Ich ließ Carters Hand los und wischte meine verschwitzten Handflächen an meiner Jeans ab. Hunter stellte seine Gefährtin Sai und Zoya vor; jetzt war ich dran. Ich konnte ihn nicht sehen lassen, wie aufgeregt ich war.
Stattdessen würde ich mich für ihn freuen, wie jeder andere auch. Hoffentlich würde ich es schaffen, diese Begrüßung ohne Weinen zu überstehen.
Ich holte tief Luft, als Hunter sich zu mir herunter bewegte. Plötzlich blitzten die Erinnerungen an uns vor vier Jahren vor meinen Augen auf. Sein umwerfendes Lächeln, dieser unglaubliche Kuss, seine Versprechen.
Ich schloss meine Augen und riss mich aus meinem Tagtraum. Als ich sie öffnete, lächelte Hunter mich an, nicht wie sonst. Nur ein freundliches Lächeln, wie er es mit allen anderen gemacht hatte.
“Aarya, ich möchte dir meine Gefährtin vorstellen, Lana Reed.” Hunter gestikulierte zu seiner Gefährtin.
“Es ist sehr schön, dich kennenzulernen, Lana. Viel Glück beim Zähmen”, scherzte ich.
Lana lachte und sagte: “Ich mag dich! Du bist witzig. Hoffentlich können wir mehr zusammen abhängen. Ich brauche mehr weibliche Freunde.”
Mein Bauch verdrehte sich bei ihren Worten; sie war so nett. Das machte es noch schwieriger, sie zu hassen.
“Natürlich. Ich würde gerne mit dir abhängen.” Ich lächelte. Verflucht, ich war zu höflich. Warum konnte ich ihr nicht einfach sagen, dass ich nicht mit ihr abhängen wollte?
Lana lächelte zurück und das Paar bewegte sich weiter die Reihe entlang, um alle zu begrüßen. Carter war gegangen, und ich stand nur noch mit meinen Gedanken da.
Zoya berührte sanft meine Schulter, was mich aufschrecken ließ. Ich sah sie an und konnte die Traurigkeit in ihren Augen sehen. Ich seufzte und schüttelte meinen Kopf.
Ich wollte nicht reden und ich wollte kein Mitleid. Ich wollte nur in meinem Zimmer sitzen und weinen, aber ich konnte noch nicht gehen.
Anstatt meine Augen Hunter und Lana folgten, konzentrierte ich mich auf Carter, der gerade mit den Ratsmitgliedern sprach.
Als er mit dem Gespräch mit den Ratsmitgliedern fertig war, drehte er sich zu mir um, wahrscheinlich spürte er meinen Blick, der fest auf ihn gerichtet war.
Er kam zu mir herüber und flüsterte: “Geh nach Hause, Aarya. Ich gebe dir die Erlaubnis. Bleib nicht hier stehen, während du zerbrichst. Du musst nach Hause gehen.”
Ich sah ihn mit Tränen in den Augen an und flüsterte gebrochen: “Warum hast du es mir nicht gesagt?”
Carter sah verärgert aus. Er wischte sich die verirrte Träne weg, die ihm entwichen war.
“Oh, Smiley. Ich wusste nicht, wie ich es tun sollte. Ich wollte es dir nicht am Telefon oder durch einen Brief sagen. Ich wollte es dir persönlich sagen, aber ich hatte keine Gelegenheit dazu. Es tut mir so leid.”
Schniefend seufzte ich: “Es war nicht deine Schuld. Ich muss weitermachen, aber ich brauche auch etwas Zeit, um damit klarzukommen.”
Carter nickte mit dem Kopf und verstand, was ich sagte. Er küsste mich auf die Stirn und ich drehte mich um und ging zurück zu meinem Haus.
Ich hörte, wie Carter meiner Familie und allen anderen sagte, dass er mich nach Hause geschickt hatte, weil ich müde war. Sobald ich in meinem Haus ankam, eilte ich nach oben und zog mir bequeme Kleidung an.
Ich habe Hunters T-Shirt jeden Abend zum Schlafengehen getragen, aber jetzt habe ich es aus meinem Schrank geholt und direkt in den Müll geworfen. Ich sollte es nicht mehr tragen; ich habe alle Rechte an Hunter verloren, als er seine Gefährtin fand.
Mein Herz brach noch mehr bei dem Gedanken daran, wenn das überhaupt möglich war.
Als ich auf meinem Bett zusammenbrach, ließ ich die Tränen laufen. Die Tränen durchnässten mein Kissen und ich ließ all die Traurigkeit heraus. Dieser Herzschmerz war zu viel für mich.
Nach all der Zeit, in der ich mir Hunter als meinen Gefährten wünschte, in der ich das wollte, was meine Eltern hatten, stellte ich jetzt fest, dass ich mir keinen Gefährten mehr wünschte. Ich wollte niemanden, der mich liebt; ich war gebrochen. Ich wollte nicht noch einmal den Schmerz spüren, jemanden den ich liebe zu verlieren.
Gefährten sollten diese magische Sache sein und ich habe früher mit ganzem Herzen daran geglaubt, aber jetzt nicht mehr. Sie verursachen Schmerz und Traurigkeit. Wer will das schon?
Die Tränen hörten auch nicht auf, als meine Familie nach Hause kam. Ich hörte, wie meine Mutter vor meiner Tür stehen blieb und hoffte, dass sie nicht reinkommen würde.
Ich hielt den Atem an, um mein Schluchzen zu unterdrücken. Wenn Mom mich weinen hörte, würde sie nicht einmal zögern, in mein Zimmer zu kommen.
“Tara, lass sie schlafen. Wir müssen morgen früh aufbrechen”, hörte ich die Stimme meines Vaters leise sprechen. Ich hörte, wie die Schritte leiser wurden und blickte an meine Decke. Dad hatte Recht, wir mussten morgen früh raus. Ich musste etwas schlafen.
Ich schließe die Augen und verliere mich in meiner Welt der Träume…
***
Ein lautes Summen ließ mich aufstöhnen, als ich mich umdrehte, um meinen Handyalarm auszuschalten. Heute war der Tag des Lykanerballs.
Ich hatte Angst davor, weil ich wusste, dass ich müde sein würde. Hoffentlich konnte ich im Auto nochmal einschlafen.
Ich zwang mich aus dem Bett, zog mich an und erschrak mich, als ich meine Augenringe sah. Offensichtlich war die letzte Nacht nicht die beste Nacht für einen erholsamen Schlaf.
Seufzend machte ich mich fertig und legte etwas Make-up auf, um ein wenig lebendiger auszusehen.
Als ich die Treppe hinunter kam, tranken meine Eltern gerade ihre Tassen Tee und Sai und Zoya aßen Frühstück.
Plötzlich drehten sich vier Augenpaare um und sahen mich an und ich sah in allen das Selbe. Mitleid.
Ich wollte ihr Mitleid nicht. Alles, was ich wirklich wollte, war, im Bett zu liegen und den ganzen Tag zu weinen, aber ich wusste, dass das nicht passieren würde. Ich musste Hunter und mir selbst beweisen, dass ich stark war.
Mein Vater reichte mir eine Tasse Kaffee und ich lächelte.
Mama und Zoya sprachen darüber, wie toll der Ball für mich sein würde, da dies mein erstes Mal war. Ich war dankbar für die Ablenkung.
Nachdem wir gegessen hatten, war es Zeit, sich auf den Weg zu machen. Ich stieg ins Auto und drückte sofort auf Play. Meine Musik dröhnte aus den Kopfhörern und ich lehnte meinen Kopf gegen das kühle Glas.
Dad und Mom ließen mich in Ruhe, während ich mich von der Musik in meine eigene Welt tragen ließ. Es dauerte nicht lange, bis mich der Schlaf einholte und meinem Körper eine dringend benötigte Pause gönnte.
“Aarya, wach auf.” Meine Mutter schüttelte mich sanft.
Ich rieb mir den Schlaf aus den Augen und stellte fest, dass wir an einer Tankstelle waren. Ich streckte meine Arme aus und stieg aus dem Auto. Zoya und Sai stiegen aus ihrem Auto aus und winkten mir zu.
“Geh und hol dir etwas zu essen und sieh zu, dass du auf die Toilette gehst. Wir haben noch zwei Stunden Zeit”, sagte Mama und reichte mir etwas Geld.
Seufzend ging ich in einen Laden, um etwas zu essen zu holen. Ich glaube, mir war ein permanenter finsterer Blick ins Gesicht gebrannt, denn jeder sah mich an, schaute dann aber schnell weg.
“Smiley”. Oder sollte ich sagen Scowly? Warum das lange Gesicht?” Carter wuschelte durch mein Haar.
“Urgh, ernsthaft? Warum die Haare?”, beschwerte ich mich, schob Carter weg und richtete mein Haar.
“Weil ich das schon seit vier Jahren nicht mehr kann und deine Reaktion ist wie immer unbezahlbar.”, gluckste Carter.
Ich rollte mit den Augen und ging um den Laden herum, hielt aber inne, als ich das widerlich süße Lachen von Lana hörte. Oh toll. Das Letzte, was ich gerade brauchte, war, Lana und Hunter zu sehen.
“Komm schon, Smiley. Lass uns schnell etwas zu essen holen”, sagte Carter leise und führte mich in die andere Richtung des Ladens.
Ich holte mir einen Wrap zusammen mit einem Schokoriegel und einer Flasche Wasser. Als ich in der Warteschlange stand, hörte ich wieder dieses Lachen. Sie waren hinter mir.
Tief durchatmen, Aarya, tief durchatmen. Alles, was du tun musst, ist zahlen und gehen. Schenke ihnen keine Aufmerksamkeit, sagte ich mir.
Ich legte meine Sachen auf dem Tresen ab und rollte mit den Augen, als ich Lana wieder lachen hörte. Was zum Teufel hatte Hunter zu ihr gesagt? Eigentlich wollte ich das gar nicht wissen.
Nachdem ich bezahlt hatte, eilte ich aus dem Laden, weil ich dringend frische Luft brauchte. Ich wollte auf Carter warten, aber ich wollte auch nicht riskieren, Hunter und Lana über den Weg zu laufen.
Entscheidungen über Entscheidungen. Offensichtlich entschied ich mich für die beste Option, nämlich zum Auto zu gehen und Hunter und Lana so nicht zu sehen.
Zum Glück saß Papa schon im Auto. Er lächelte, als ich auf den Rücksitz kletterte. Ich ertappte mich dabei, wie ich aus dem Fenster schaute und sah Hunter und Lana.
Nur ein Blick auf sie reichte, sie sahen aus wie das verliebte Paar, das jeder hasst. Diejenigen, die ihre Liebe immer öffentlich zeigen und allen damit auf den Sack gehen.
Hunter hatte seinen Arm über Lanas Schulter gelegt und küsste ihren Hals hinunter, in aller Öffentlichkeit! Wenn ich es sehen konnte, dann konnte es jeder andere auch. Lana schien es aber zu genießen.
Ich schnitt eine Grimasse und nahm gleichzeitig Blickkontakt mit Carter auf, der hinter ihnen würgte. Das brachte mich zum Lachen. Er lächelte mich an, als er mich lachen sah und gestikulierte so, als würde er sich die Kehle durchschneiden.
Wenigstens wusste ich, dass ich nicht die Einzige war, die es hasste, das zu sehen.
Als Mama wieder im Auto saß, sagte Papa, dass wir nur noch knapp zwei Stunden Zeit hätten. Es war bereits 11 Uhr morgens, also würden wir gegen 13 Uhr dort sein.
Als Papa losfuhr, verbrachte ich die erste Stunde damit, mein Essen zu essen und mein Buch zu lesen, das ich eingepackt hatte. Keine Liebesromane mehr für mich, dies war ein spannendes Krimi-Buch. Eindeutig mehr nach meinem Geschmack.
In der zweiten Stunde schlief ich schon wieder ein. Das war wahrscheinlich gut so; ich brauchte Schlaf vor dem Ball der Lykaner heute Abend.
Mom hat mich geweckt, als wir im Hotel ankamen. Carter kam rüber zu unserem Auto und grinste, als er sah, wie ich mir den Schlaf aus den Augen rieb.
“Dornröschen ist endlich erwacht”, sagte er und reichte mir die Hand.
Ich nahm seine Hand und sagte: “Wie auch immer. Ich brauchte Schlaf, sonst würde ich die Nacht nicht überleben.”
“Ich brauchte auch Schlaf, aber nein, ich musste die verdammte Fahrt hierher machen”, beschwerte er sich, als wir die Hotelrezeption betraten.
Ich lachte über Carters Gesicht und sagte: “Na, dann schlaf mal schön, wenn wir eingecheckt haben.”
“Also, Smiley. Sei heute Abend meine Begleitung auf dem Ball der Lykaner. Ich kann mir nicht vorstellen, mit jemand anderem hinzugehen. Du bist der Sauerstoff, den ich atme, der…”, sagte Carter dramatisch.
Ich schlug ihn spielerisch: “Okay, Mr. Dramatisch. Mach mal halblang. Ich schätze, ich werde mit dir gehen.”
“Gut. Wenn du nein gesagt hättest, hätte ich dich sowieso gezwungen.” Carter zwinkerte mir zu und ging dorthin, wo seine Eltern gerade eincheckten.
Ich kicherte darüber, wie albern er war. Carter hat gute Arbeit geleistet, um mich abzulenken und ich wusste, dass er sich deshalb dümmer verhielt als sonst.
Als ich zu meinen Eltern hinüber ging, wurden meine Ohren ungewollt auf das Gespräch von Hunter und Lana aufmerksam.
“Ich kann es kaum erwarten, bis wir unser Zimmer haben. Ich will dir nur diese Klamotten vom Leib reißen”, sagte Hunter.
“Das kannst du nicht sagen! Jeder kann dich hören”, rief Lana.
“Sollen sie doch hören. Es ist mir egal. Ich will dich nur heute Abend auf dem Ball vorführen”, antwortete Hunter.
Ich schüttelte den Kopf und konzentrierte mich auf etwas anderes. Ich fühlte mich, als ob ich in ihre private Unterhaltung eingedrungen wäre, aber es tat trotzdem weh.
Hunter kann sich offensichtlich nicht daran erinnern, was vor vier Jahren passiert ist, oder es ist ihm egal. Er ist glücklich und hat weitergemacht.
Mein Plan war es, heute Abend mit Hunter zu gehen, denn in meiner Traumwelt dachte ich, wir wären ein Paar. Ich würde in der Position sein, in der Lana jetzt war, aber das war ich nicht.
Je früher ich das realisiere, desto besser ist es für mich.
Seufzend machte ich mich auf den Weg zu meinen Eltern, die mir meinen Zimmerschlüssel überreichten. Gott sei Dank hatte ich mein eigenes Zimmer, denn im Moment versuchte ich so sehr, die Tränen zu unterdrücken.
Dad und Mom waren in einem anderen Stockwerk als ich, also ging ich los. Mom ermahnte mich, dass ich um 16 Uhr anfangen sollte, mich fertig zu machen, weil die Autos um 19 Uhr hier sein würden, um uns abzuholen.
Zoya und Sai waren auf der gleichen Etage wie meine Eltern, also war ich allein auf dieser Etage.
Das Glück war schließlich auf meiner Seite, da Hunter und Lana nicht auf meiner Etage waren. Zoya schickte mir eine Nachricht, gerade als ich in mein Zimmer kam und sagte, dass sie auf ihrer Etage wären.
Carter hat mir eine Nachricht geschickt und fragte, auf welcher Etage ich war und natürlich waren wir auf der gleichen Etage.
Ich packte schnell aus und steckte mein Telefon zum Aufladen in die Steckdose. Die Bilder von Hunter und Lana verfolgten mich.
Es war 14 Uhr, ich musste etwas tun, bevor meine Gedanken mich verzehrten. Ich ging ins Badezimmer, zog mich aus und stellte die Dusche an.
Als ich unter die heiße Dusche stieg, begannen die Tränen zu fließen. Sie wollten nicht aufhören und ich beschloss, sie einfach laufen zu lassen. Ich musste das aus meinem System herausbekommen. Ich ließ meine Tränen meinen Kummer ertränken.
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