Ghost Moon - Buchumschlag

Ghost Moon

SGCambridge

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Chapter
15
Age Rating
18+

Summary

In den letzten zwei Jahren war Nix in der Gefangenschaft des Rudels, das ihr eigenes Rudel abgeschlachtet hat. Täglich missbraucht und gefoltert, dachte sie, dass ihr Ende durch ihre Hände kommen würde, aber dann führte ein Moment der Unachtsamkeit zu ihrer Freiheit ... und zum brutalen Tod ihrer Peiniger. Jetzt ist sie ein Alphaweibchen ohne Rudel, aber die ganze Welt wird bald ihren Namen kennen.

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40 Chapters

Chapter 1

Prolog

Chapter 2

Kapitel 2

Chapter 3

Kapitel 3

Chapter 4

Kapitel 4
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Prolog

Phoenix

Die Nacht bricht an.

Zu dieser Zeit sind die Menschen am wachsamsten.

Mit ihr kommt die Dunkelheit.

Schatten.

Furcht.

Menschen bringen ihre Kinder nach drinnen, schließen ihre Türen ab, bleiben im Warmen und sehen sich ihre Sendungen an. Als Werwölfe schließen wir unsere Türen nicht ab, aber wir sorgen für Sicherheitsvorkehrungen. Wachen patrouillieren an unseren Grenzen. Wir haben magische Wächter - manche von uns haben sogar Hexen, die im Voraus sehen können und uns vor dem warnen, was kommt.

Die Nacht bricht an.

Zu dieser Zeit sind wir am wachsamsten.

Deshalb haben wir sie auch nicht kommen sehen. Nicht bevor es zu spät war.

Schurken.

Bösartige, blutrünstige Werwölfe, die sich nicht an die Regeln des Rudels halten und einfach nur aus Spaß töten: Sie sind unsere Monster der Nacht. Sie sind es, vor denen wir unser Land schützen und vor denen wir unsere Welpen warnen. Und sie sind es, die gekommen sind.

Nicht mitten in der Nacht. Nein, sie griffen mitten am Tag an.

Denn jeder weiß, dass wir bei Einbruch der Nacht am wachsamsten sind.

Kapitel 1

Phoenix

Ich werde von den Schreien eines Mädchens geweckt. Es ist schwer zu sagen, wer es ist, aber ich kann sie laut und deutlich hören. Ich ziehe meinen wunden Körper von der dünnen Matratze auf dem kalten Steinboden und gehe rüber zu meiner Zellentür, wobei ich darauf achte, die silbernen Gitterstäbe nicht zu berühren.

Ich erschaudere, als ich einen weiteren Schrei höre, der an den Wänden abprallt, und bete im Stillen zur Mondgöttin für denjenigen, der gerade gefoltert wird.

Ich erinnere mich nicht mehr an mein früheres Leben, obwohl es erst seit zwei Jahren eine Gefangene bin.

Ich weiß das, weil sie mich jedes Jahr daran erinnern, dass ein weiteres Jahr vergangen ist und niemand kommt, um mich zu retten und dass der Kopf meines Alpha-Vaters in einem der Zimmer im Haupthaus hängt.

Ich war 15 Jahre alt, als sie mein Rudel angriffen, alle Männer und Frauen töteten und die Kinder mitnahmen. Die meisten der älteren Kinder wehrten sich und verloren dabei ihr Leben.

Ich wollte helfen, wollte es zumindest versuchen, aber die jüngeren Kinder hatten sich um mich geschart, weil sie nicht weiter wussten. Egal wie sehr ich es wollte, ich konnte sie nicht im Stich lassen.

Es war ein Massaker. Überall Blut. Es sickerte in die Erde und spritzte über die Gesichter der Kinder. Der metallische Geruch stach mir in die Nase und drohte mich zu ersticken, da wo ich stand.

Die Frauen schrien, bevor sie schnell ausgeschlachtet und zur Seite geworfen wurden, damit sie sich auf die Männer stürzen konnten. Es dauerte nicht lange, bis sie alle getötet hatten. Wir waren ein kleines Rudel, kleiner als die meisten.

Ich trauerte um den Verlust meines Rudels. Sie hatten kein ordentliches Begräbnis, damit ihre Seelen in Frieden mit der Göttin ruhen konnten, keine Lobgesänge, nichts. Nur Fackeln, die in die Trümmer geworfen wurden, als sie die Gefangenen ins Ungewisse schickten.

Und einfach so gab es den Ghost Moon Rudel nicht mehr.

Als wir in ihrem Lager ankamen, wurden wir alle zu einem Arzt gebracht, der uns ein Stück Hekatolith unter die Haut implantierte, um unsere Verwandlung zu verhindern. Keiner kann sich vorstellen, wie das weh tut. Meine Verwandlung zu durchlaufen war qualvoll.

Die Verwandlung ist wie eine zweite Geburt. Die meisten Wölfe machen das im Alter von elf Jahren durch. Als Tochter eines Alphas erlebte ich meine erste Verwandlung im Alter von fünf Jahren. Die erste Verwandlung ist immer schmerzhaft, aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran.

Ein Werwolf kann sich frei entscheiden, wann er sich verwandelt, aber in einer Vollmondnacht hat er keine Wahl. Du verwandelst dich, ganz egal ob du willst oder nicht. Genau da lag das Problem.

Mein Körper begann mit dem Verwandlungsprozess, konnte ihn aber wegen des Hekatoliths nicht fortsetzen, sodass meine Knochen knackten und sich bogen und versuchten, sich zu lösen, aber nirgendwo hin konnten.

Ich fürchte mich jeden Monat, wenn der Vollmond naht. Von all ihren Foltermethoden ist das bei Weitem die schlimmste.

Ich springe auf, als das äußere Tor gegen die Wand schlägt und drehe mich gerade noch rechtzeitig um, um zu sehen, wie einer der Schurken ein Mädchen in eine andere Zelle schubst.

Ich weiß nicht genau, wie sie heißt, da sie nicht aus meinem ursprünglichen Rudel stammt, aber sie sitzt zwei Zellen weiter als ich.

Ich spähe in die Dunkelheit und sehe, dass ihre zerrissene Kleidung blutverschmiert und ihr Gesicht stark geprellt und geschwollen ist.

Ihr braunes Haar ist verfilzt und verdeckt kaum die Schnitte, von denen ich weiß, dass sie nur langsam heilen werden. Zweifellos haben sie die Peitsche mit der Silberspitze benutzt.

Leider weiß ich sehr wohl, wie das Endergebnis einer bestimmten Foltermethode aussieht.

Im Laufe der Jahre habe ich schon ein paar Mal versucht zu fliehen, aber jedes Mal wurde ich erwischt, bevor ich zu weit kam und zurück ins Lager geschleppt wurde, um als Vorzeigebeispiel zur Abschreckung zu dienen.

Der Schmerz macht mir nichts mehr aus. Ich werde nie aufhören zu versuchen, von diesem Ort wegzukommen.

Später an diesem Tag werden wir alle auf den Hof geschoben, um unsere tägliche Mahlzeit einzunehmen. Einmal am Tag. Das war's. Sie gönnen uns diese eine mickrige Mahlzeit, um sicherzustellen, dass wir ihnen nicht wegsterben, aber so schwach sind, dass wir nicht versuchen, uns zu wehren.

Ich habe die kleinen Kinder aus meinem Rudel seit über einem Jahr nicht mehr gesehen. Ich habe keine Ahnung, ob sie in einem separaten Gefängnisbereich sind, aber ich befürchte das Schlimmste.

Ich erschaudere innerlich, als mir eine flache Schüssel mit braunem, unerkennbarem Brei vorgesetzt wird. Der Geruch, der davon ausgeht, lässt mich würgen und ich versuche, meinen Mageninhalt an seinem Platz zu behalten ... in meinem Magen.

Hey, ich habe gesagt, dass wir eine Mahlzeit bekommen. Ich habe nicht gesagt, dass es die beste Mahlzeit ist. Ich schiebe die Schüssel beiseite und warte, bis alle anderen fertig sind, um wieder hineinzugehen.

Ich schwinge meine Beine über die Bank, stütze meine Ellbogen auf den Picknicktisch und neige meinen Kopf nach oben, um das Sonnenlicht zu genießen. Ich vermisse es, draußen zu sein. Ich vermisse meine Wölfin. Seitdem mir der Hekatolith implantiert wurde, habe ich sie nicht einmal mehr spüren können.

Ich genieße die Ruhe und das Sonnenlicht, als ein Schatten über mich fällt und die Sonne verdeckt.

„Warum isst du nicht?“, fragt eine schroffe Stimme.

Ich öffne ein Auge und sehe einen meiner vielen Peiniger, der mich anschaut. Ich schließe noch einmal die Augen und antworte: „Ich habe keine Lust auf die Katzenkotze, die heute auf dem Speiseplan steht.

„Kannst du aus der Sonne verschwinden? Ich bin mir ziemlich sicher, dass alle anderen schon fast fertig sind. Ich möchte so viel Sonnenlicht wie möglich abbekommen, bevor ich wieder in die Dunkelheit muss.“

Ich weiß, dass er sich bewegt hat, denn ich spüre wieder die Wärme der Sonne auf meinem Gesicht. Plötzlich werde ich an meinen Haaren gezogen und in eine aufrechte Position gebracht. Ich stehe auf den Zehenspitzen, meine Hände krallen sich in seine und versuchen, seinen Griff um mich zu lösen.

Er senkt seinen Kopf auf meinen und ich kann seinen ranzigen Atem riechen, als er mir ins Ohr brüllt: „Ich sagte essen!“ Er stößt meinen Kopf gegen die Schüssel, sodass meine Sicht mit Sternen übersät ist.

Er schlägt meinen Kopf noch einmal in die Schüssel und ich höre das Knacken, als sie in mehrere Stücke zerbricht und sich in mein Fleisch schneidet.

„Bringt sie zurück in die Zelle. Und ihr werden die nächsten Tage alle Mahlzeiten gestrichen.“ schreit er, während ein anderer meiner Entführer mich zurück in meine Zelle zerrt.

Ich werde einfach hineingeworfen und stolpere ein wenig, als ich versuche, mir den Schleim aus den Augen zu wischen. Ich drehe mich um und starre den Wachmann an, der wiederum lacht, während er das Tor abschließt und den Weg zurückgeht, den wir gekommen sind.

Ich versuche, so viel von dem Brei wie möglich aus meinem Gesicht zu bekommen, denn es gibt kein Wasser, mit dem ich ihn abwaschen könnte. Zweifellos werde ich noch vor Ende des Tages nach Scheiße riechen.

Ich lasse mich auf die Matratze gleiten und ein kleines Grinsen entweicht meinen Lippen, als ich den Plastiklöffel aus dem Bund meiner Hose ziehe.

Sanft und leise schabe ich den Stiel gegen den kalten Boden, um die Kanten zu schärfen, und achte darauf, nicht viel Lärm zu machen.

Ich werde diesem Höllenloch entkommen, verdammt noch mal. Selbst wenn ich dabei drauf gehen sollte.

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