Business Among Friends (German)

KATIE

Mein Wecker klingelt um 5 Uhr morgens. Ich drehe mich um und schalte ihn aus, dann greife ich nach meinem Handy und werfe einen Blick auf meinen Tagesplaner.

Es sieht so aus, als ob Christine sich um die Projekte des Tages gekümmert und sie auf einen anderen Tag verschoben hat. An manchen Tagen liebe ich sie einfach.

Dann fällt mir ein, dass heute Abend mein geheimnisvolles Date mit Justin ist. Nur deswegen mache ich erst später los. Ich lege mein Handy weg und schlafe wieder ein.

***

Ich betrete das Restaurant kurz nach neun. Christine sieht auf. „Es wird Zeit, dass du anfängst, auf mich zu hören. Hast du heute Morgen genug Schlaf bekommen?“, fragt sie.

„Als ich gesehen habe, dass meine Pläne verschoben wurden, war ich glücklich – bis ich mich daran erinnert habe, was heute ist. Dann bin ich wieder eingeschlafen“, sage ich, als ich mein Büro betrete.

„Was hast du da hinter dir?“, fragt sie.

„Das ist mein Kleid für heute Abend.“

„Du besitzt noch ein Kleid?“, scherzt sie.

„Ja, Klugscheißer. Das ist das Kleid, das ich auf der Beerdigung getragen habe.“

„Nein, ist es nicht. Sag mir, dass das nicht das Kleid von der Beerdigung ist. Er wird weglaufen, wenn er dich in diesem Kleid sieht!“, sagt Christine entsetzt.

„Ja, das war ein Scherz, und ja, ich besitze ein Kleid. Ich hoffe, es passt noch.“

„Du hast es nicht anprobiert, bevor du heute gegangen bist?“, fragt sie.

„Nö, ich habe heute verschlafen.“ Ich hänge den Kleidersack hinter meine Bürotür.

Den ganzen Tag über ertappe ich mich dabei, wie ich davon träume, wie das Date sein wird.

Wird es unangenehm sein, ohne viel Gespräch, oder wird es eines dieser Dates sein, wo er nicht die Klappe hält und den ganzen Abend über sich selbst spricht? Wird er wirklich schlechte Witze oder schreckliche Anmachsprüche nutzen, um mich zum Lachen zu bringen?

Andererseits könnte ich auch das ganze Reden übernehmen. Vielleicht entschuldigt er sich, geht auf die Toilette und kommt nicht mehr zurück. Ich habe schon immer gedacht, das wäre ein feiger Zug.

Wenn er mich nach meiner Nummer fragt, werde ich nein sagen. Ich werde ihm nicht irgendeine Nummer aufschreiben, damit er denkt, er hätte noch eine Chance.

Christine sieht mich am anderen Ende der Bar sitzen und vor mich hinmurmeln.

„Was machst du da?“, fragt sie.

„Nichts“, sage ich und nehme einen Schluck von meinem Wasser.

„Blödsinn. Du unterhältst dich hier mit dir selbst“, sagt sie und lacht. „Worum geht’s denn?“

„Ich bin nervös wegen heute Abend. Ich gehe in meinem Kopf verschiedene Szenarien durch und überlege, was ich tun oder sagen soll, wenn etwas schiefgeht.“

„Ich glaube, du machst dir zu viele Gedanken über diese ganze Sache. Entspann dich. Man weiß ja nie, vielleicht ist er der richtige – also mit direktem Sex“, sagt sie, während sie weggeht.

„Ach, halt die Klappe. Ich werde beim ersten Date keinen Sex haben. Das wird nicht passieren.“

Ich stehe von dem Barhocker auf und gehe zurück in mein Büro. Ich schließe die Bürotür hinter mir und setze mich an meinen Schreibtisch.

Ich rufe die E-Mail von Justin M. auf, um zu sehen, ob ich noch mehr Informationen über diesen Typen herausfinden kann.

Justin M.

Kein Nachname, nur ein Buchstabe. Ich kann also definitiv nicht in der Verbrecherdatenbank nach ihm suchen.

Es klopft an meiner Tür, dann wird sie geöffnet und Christine taucht auf.

„Hey, ich habe ein kleines Problem mit Tisch 12. Was machst du da? Durchleuchtest du Justin? Du suchst in der Verbrecherdatenbank nach ihm, stimmt’s?“

„Nein“, sage ich und klappe meinen Laptop zu.

„KD, das glaube ich dir nicht. Du versuchst, einen Ausweg zu finden, nicht wahr?“, sagt sie, während ich mit den Schultern zucke.

„Die Dating-App durchkämmt jede Person gründlich. Ich glaube nicht, dass du dich mit einem Vergewaltiger oder einem Mörder triffst, der die Leichen in seinem Garten vergräbt.

Ich versichere dir, dieser Justin ist echt. Hör auf zu versuchen, das Date zu sabotieren. Man kann nie wissen, vielleicht ist er ein guter Mensch, der jemanden zum Reden braucht“, sagt Christine, bevor sie hinausgeht.

„Ich schätze, du hast recht“, murmele ich vor mich hin.

***

Es ist 7:30 Uhr und ich muss mich fertig machen. Ich gehe in mein Büro und schließe die Tür.

Ich nehme mein Kleid, das hinter der Tür hängt, und ziehe alles bis auf meinen BH und mein Höschen aus. Ich hebe das Kleid über meinen Kopf und ziehe über meinen Körper. Wow, dieses Kleid passt mir wie angegossen.~

Es ist ein schwarzes Kleid mit V-Ausschnitt, das ein wenig Dekolleté zeigt und über den Knien endet. Ich drehe mich um, um auf meinen Hintern zu schauen, aber ich sehe nur meinen BH. Das Kleid entblößt meinen Rücken.

„Oh Scheiße.“

Sieht so aus, als würde ich heute Abend ohne BH gehen. Ich ziehe das Kleid aus, ziehe meinen BH aus und ziehe es wieder an. Ich schaue noch einmal in den Spiegel.

„Weißt du, für 49 Jahre sind diese Brüste immer noch sehr gut in Form. Sie haben sich noch nicht von der Schwerkraft überwältigen lassen. Ich bin sehr zufrieden damit, wie ich in diesem Kleid aussehe.“

Ich verlasse mein Büro und gehe auf den Essbereich zu, als Christine mich sieht.

„Heilige Scheiße, Mum, du siehst verdammt heiß in diesem Kleid aus“, sagt sie mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

„Ich weiß, oder?“ Ich mache eine Drehung.

„Du bist eine MILF“, sagt sie mit einem breiten Grinsen.

„MILF?“, frage ich.

„Mother I’d Like to Fuck. Ich meine, Scheiße, wenn ich einen Schwanz hätte, würde ich dich in diesem Kleid ficken.“

„Oh, du bist süß. Jetzt geh wieder an die Arbeit“, sage ich und lache.

„Wo wirst du sein, wenn er kommt?“, fragt Christine.

„Ich werde am Ende der Bar sitzen, damit ich alle sehen kann, die hereinkommen.“

„Okay, ich werde am Empfangstisch sein. Wenn er da ist, schicke ich ihn zu dir“, sagt sie.

Ich gehe zurück in mein Büro, um mein Make-up zu überprüfen und zu checken, ob ich etwas ändern muss. Nein. Ich sehe heute Abend gut aus, aber ich bin immer noch verdammt nervös.