Rejected Warrior (German) - Buchumschlag

Rejected Warrior (German)

Melanie Gomez

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Chapter
15
Age Rating
18+

Summary

Der einzige Mensch in einer Gestaltwandlerfamilie zu sein, hätte eigentlich schwer sein müssen, aber für Tricora war es einfach so, wie sie aufgewachsen ist. Von ihrem adoptierten Alpha-Vater lernte sie, was es heißt, ein Anführer zu sein, und kämpfte mit ihren drei widerspenstigen Stiefbrüdern - sie liebte jede Sekunde davon ... bis sie von ihrem Gefährten zurückgewiesen wurde, weil sie ein Mensch ist. Jetzt hat der Alphakönig sie für sich beansprucht. Aber wird sie das akzeptieren?

Altersfreigabe: 18+

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Tricora

TRICORA

Obwohl ich meinen Job liebte, fiel es mir heute besonders schwer, aufzustehen. Ehrlich gesagt war ich ein wenig gelangweilt. Auch wenn ich mich als Mensch in der Gestaltwandler-Welt zu Hause fühlte, konnte ich manchmal nicht anders, als mich zu fragen, wer und wo ich heute wäre, wenn mein Leben damals anders verlaufen wäre?

Meine Mutter hatte mich direkt nach meiner Geburt in einem Waisenhaus zurückgelassen. Kurz darauf war ich von Alpha Cannon und seiner Gefährtin aus dem Blutkrieger-Rudel adoptiert worden. Angeblich war ich eine Halbwölfin, aber bisher hatte das leider niemand bestätigen können.

In dieser Welt aufzuwachsen war definitiv eine Herausforderung, aber ich kannte nichts anderes und ich hätte es um nichts in der Welt ändern wollen.

Ich wurde genauso erzogen wie meine Halbbrüder, aber da ich ein Mensch war, wurde umso mehr von mir erwartet, um mein Menschsein zu kompensieren. Ich musste und wollte mich beweisen.

Meine Mutter, Luna Callie, brachte mir alles bei, was ich wissen musste, um ein Rudel zu leiten, während mein Vater und meine Brüder, Cameron, Caston und Carson, mir beibrachten, wie man kämpfte und sich Alphaqualitäten aneignete.

Im Laufe der Jahre verdiente ich mir meine Tribal-Tattoos auf den Armen und an meinem Haaransatz. Jedes einzelne Tattoo hat eine Bedeutung. Sie waren gerade groß genug, um gesehen zu werden, konnten aber bei Bedarf auch versteckt werden.

Kurz vor meinem achtzehnten Geburtstag musste ich dann gegen den obersten Krieger unseres Rudels antreten. Jeder, der länger als zehn Minuten gegen ihn durchhielt, verdiente sich ein Brandzeichen auf dem Arm. Dieses Zeichen würde zeigen, dass ich zu den Besten gehörte und mein Leben lang dafür gekämpft hatte, es mir zu verdienen.

Es für alle sichtbar zu tragen war eine Ehre und ein Privileg.

Dieser Kampf war einer der wichtigsten Punkte meines bisherigen Lebens. Diesen Kampf wollte ich nicht nur für mich gewinnen, sondern auch für meine Familie. Unter den wachsamen Augen meiner Eltern und Brüder wollte ich alles geben. Ich überlebte, wenn auch nur knapp.

Gleich danach brach ich zusammen, aber ich hatte es geschafft. Während ich da lag und nach Luft schnappte, hielten mich meine Brüder fest, während mein Vater meinen Arm brandmarkte. Ich konnte nicht einmal schreien, also weinte ich einfach.

Danach umarmten mich meine Brüder, legten sich neben mich auf den Boden und flüsterten mir zu, wie stolz sie seien, dass ich ihre Schwester war. Diesen Tag würde ich nie vergessen.

Dann ging ich aufs College, um einen Wirtschaftsabschluss zu machen. Nach vier Jahren bekam ich meinen jetzigen Job bei Alpha Martin. Eigentlich war ich als seine Sekretärin angestellt worden, aber mittlerweile arbeitete ich auch als Beraterin und Buchhalterin.

Wir hatten hart gearbeitet, um sein Rudel dorthin zu bringen, wo es jetzt war. Da wir zusammen so viel erreicht hatten, wollte er mich jetzt erst recht nicht gehen lassen. Deshalb erhöhte er mein Gehalt und ich bekam einen anderen Aufgabenbereich.

Allerdings wäre ich ohnehin bei ihm geblieben, weil ich durch seine Kontakte zu vielen verschiedenen Rudeln hoffte, bald meinen Gefährten zu finden.

Meiner Meinung nach war ich kein schlechter Fang. Ich war 1,70 m groß, wog 65 Kilo und hatte einen ziemlich durchtrainierten Körper, den ich einerseits für den Kampf und andererseits dafür brauchte, um mein Essen vor meinen drei großen Brüdern zu verteidigen.

Ich hatte zwar keine großen Brüste, aber das war mir egal, denn das machte ich mit meinem Hintern wieder wett. Wenn mein Chef Besuch im Büro bekam, war ich das Erste, was die Leute sahen. Er sagte mir immer wieder, dass ich eine Augenweide sei und daher sehr interessant für die alleinstehenden Wölfe war, die hierherkamen.

Normalerweise verpasste ihm seine Gefährtin nach so einer Aussage eine schallende Ohrfeige, auch wenn sie eigentlich zustimmte. Sie hatte mir schon mehr als einmal gesagt, dass alle unverpaarten Männer verrückt wären, mich nicht zu wollen.

Heute stand ein Tag voller Meetings an. Ein neues Rudel wollte Martin wegen eines möglichen Geschäftsabschlusses zu treffen. Also trug ich meinen schwarzen Bleistiftrock mit meiner smaragdgrünen, langärmeligen Bluse und hohen Schuhen. Meine Haare hatte ich in meinem Nacken zu einem Dutt zusammengesteckt, um die Tattoos zu verdecken.

Es war wichtig, dass ich professionell aussah und die richtige Business-Etikette an den Tag legte. Normalerweise reichte es Martin, wenn ich in Jeans und einer schönen Bluse kam, aber an Tagen wie heute musste ich angemessen gekleidet sein.

Ich machte gerade die letzten Kopien in der Kammer hinter meinem Schreibtisch, als ich das Klingeln des Aufzugs hörte und wusste natürlich sofort, dass unsere Gäste angekommen sein mussten. Martin sagte mir, ich solle mich mit den Kopien beeilen und sie dann in den Konferenzraum führen.

Als sie eintraten, sah ich Alpha Stern, Beta Canton und seinen Gamma Darren. Plötzlich blieb der Alpha stehen, starrte mich an und schnupperte. Meine Mutter hatte mit mir darüber gesprochen und ich wusste, was das hieß, also nahm ich an, dass er etwas sagen würde.

„Geben Sie mir noch einen Moment, meine Herren, ich bin gleich bei Ihnen.“

Ich beobachtete, wie Alpha Stern etwas zu seinen Männern sagte, und sie anfingen zu diskutieren. Schnell wandte ich mich wieder den letzten Kopien zu.

Als ich endlich fertig war, ging ich zurück zu meinem Schreibtisch, um alles abzuheften, und hörte nun, dass sich die Diskussion in einen Streit verwandelt hatte. Der Alpha klang wütend. Ich konnte nicht genau verstehen, was sie sagten, aber es schien nicht sehr gut zu sein.

„Also gut, meine Herren, wenn Sie mir bitte für das Meeting in den Konferenzraum folgen würden. Alpha Martin wird in Kürze eintreffen.“

Ich ging voraus und sie folgten mir. Als sie eintraten und ihre Plätze einnahmen, übergab ich ihnen die Kopien und wandte mich gerade ab, um Martin zu holen.

„Wie heißt du?“, fragte Canton.

„Mein Name ist Tricora.“

Als ich ging, bemerkte ich die Blicke, die Canton und sein Alpha austauschten, und ich fragte mich, warum er mich nach meinem Namen gefragt hatte.

ALPHA STERN

Das konnte wirklich nicht wahr sein! Wie groß war die Chance, dass ich, nur ein paar Tage vor der Paarung, bei der ich meine Auserwählte Brianna markieren wollte, meine Gefährtin treffen würde?

Meine Männer waren wütend, dass ich darüber nachdachte, sie abzulehnen, aber immerhin war sie ein Mensch. Ich würde niemals einen Menschen als Luna für mein Rudel akzeptieren. Es war mir egal, ob sie meine wahre Gefährtin war oder nicht. Das kam nicht in Frage.

Canton sah mich an, als ob ich verrückt wäre. Er sagte immer wieder, dass sie etwas Besonderes an sich hatte, auch wenn er es nicht genau benennen konnte.

„Wenn du sie ablehnst, bist du ein Idiot. Sie ist etwas Besonderes und auch ihr Name kommt mir bekannt vor“, fauchte er mich an.

„Das ist mir egal! Ich liebe Brianna, und sie ist die Gefährtin, die ich mir ausgesucht habe. Um dieses Mädchen werde ich mich nach dem Meeting kümmern.“

Wir warteten geduldig, bis Alpha Martin und das Mädchen wieder hereinkamen. Verdammt, mit ihr in diesem Raum musste ich mich wirklich anstrengen, dem Alpha zuzuhören. Als ich erneut ihren Duft wahrnahm, war ich verloren.

Sie roch nach Zitrusfrüchten und Zimt, und so sehr ich auch versuchte, den Geruch zu ignorieren, konnte ich es nicht, da mein Wolf Kyro in meinem Kopf vollkommen verrücktspielte. Er war wütend über das, was ich vorhatte, und hatte mir gesagt, dass er die Kontrolle übernehmen würde, wenn ich auch nur versuchen würde, sie abzulehnen. Also unterbrach ich das Meeting.

„Wie lautet dein ganzer Name, Tricora?“

Sie sah mich verwirrt an, bevor sie antwortete. „Tricora Cannon, warum?“

Bevor meine Männer oder mein Wolf mich aufhalten konnten, sagte ich etwas, das vermutlich niemand erwartet hatte.

„Tricora Cannon, ich bin dein Gefährte, aber ich kann dich nicht markieren. Ich, Alpha Jack Stern, weise dich, Tricora Cannon, als meine wahre Gefährtin ab.“

Mein Herz krampfte sich schmerzhaft zusammen, während ich sie einfach nur anstarrte. Als ich sah, wie sie eine Hand auf ihr Herz legte und dann zu Boden fiel, fingen mein Wolf und meine Männer an, mich anzuschreien.

„Was hast du getan, verdammt!“, schrie Canton mich an.

„Ich akzeptiere die Zurückweisung“, flüsterte sie.

Ich sah zu, wie sie sich auf dem Boden zusammenrollte. Schnell stand ich auf und verließ den Raum. Dieses erbärmliche Schauspiel konnte ich mir wirklich nicht länger ansehen.

Die Rufe meiner Männer folgten mir. Dieses Mal schrien sie jedoch, weil Alpha Martin mich aus dem Bürogebäude geworfen hatte. Allerdings war mir das jetzt egal. Ich wollte einfach nur noch zurück zu Brianna.

ALPHA MARTIN

So etwas hatte ich wirklich noch nie erlebt. Wie konnte jemand, geschweige denn ein Alpha, meiner Cora so etwas antun? Dieser Kerl verdiente sie nicht!

Ich starrte ihm einen Moment nach, bevor ich sie hochhob, zum Büro meiner Gefährtin lief und die Tür aufstieß. Als sie mich mit Cora in den Armen sah, rannte sie herbei und nahm ihre Hand, während ich sie auf der Couch absetzte.

„Was zum Teufel ist mit Cora passiert, Seth?“, fragte sie mich, als ob ich etwas mit dieser Scheiße zu tun hätte!

„Sie wurde gerade von ihrem Gefährten, Alpha Stern, zurückgewiesen.“

Sara sah aus, als würde sie gleich jemanden umbringen. Wie der Blitz stürmte sie aus dem Zimmer und in die Lobby, wo Coras Schreibtisch stand. Anscheinend waren die Männer noch da und stritten über das, was gerade passiert war, als ich hörte, wie meine Gefährtin sie alle zum Schweigen brachte.

Ich wusste, dass sie versuchte, ihre Wölfin zu beruhigen. Vermutlich sollte ich zu ihr gehen, damit sie nicht alle umbrachte.

„Was glaubst du eigentlich, wer du bist, dass du einfach so unsere Cora zurückweist!“, brüllte sie. „Du hast keine Ahnung, wen du gerade zurückgewiesen hast, und wenn du es herausfindest, wird es dir garantiert leidtun!“

Die Männer starrten meine Gefährtin einfach an, als sie sich umdrehte und wegging und mich mit ihnen zurückließ. Schweigend zeigte ich auf den Aufzug und beobachtete, wie die Männer eintraten.

Als sie endlich weg waren, holte ich mein Handy heraus, um Chase, Coras Vater, anzurufen und ihm zu erklären, was gerade passiert war. Er und seine Gefährtin machten sich sofort auf den Weg, um sie abzuholen und in ihre Wohnung zu bringen. Ich wollte wirklich nicht, dass sie in diesem Zustand alleine nach Hause fuhr.

Zurück in Saras Büro sah ich, wie meine Gefährtin Cora tröstete. Sie sagte ihr immer wieder, dass es diesem Kerl noch leidtun würde, dass er sie abgewiesen hatte. Damit hatte sie vollkommen Recht! Cora wäre eine Bereicherung für jedes Rudel, vor allem für das Rudel von Alpha Stern, das aktuell ums Überleben kämpfte.

Wir mussten sie nach Hause bringen, damit sie schlafen konnte. Cora musste dringend abgelenkt werden. Ich wusste, dass an diesem Wochenende eine große Paarungsveranstaltung stattfand. Vielleicht konnte sie ihrer Freundin Tara dabei helfen, die Leute einzuchecken.

Ich würde sie anrufen. Es war Donnerstag, und die Veranstaltung begann am Samstag. Es würde nur ein paar Stunden dauern, und wer wusste, vielleicht würde sie ja dort ihren zweiten Gefährten finden.

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