A Rogue's Choice (German) - Buchumschlag

A Rogue's Choice (German)

Michelle Torlot

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Chapter
15
Age Rating
18+

Summary

Neun lange Jahre lang wurde Katie von ihrem Vater, einem sadistischen Alpha, gefangen gehalten. Als sie kurz davor ist aufzugeben, gelingt ihr die Flucht. Schnell wird sie jedoch vom Blutmond-Rudel und dessen Alpha Kane gefangen genommen. In der Erwartung, getötet zu werden oder Schlimmeres, ist Katie schockiert, als sie ein freundliches Rudel vorfindet. Leider folgt ihr Vater ihr – und mit ihm einige dunkle Geheimnisse aus ihrer Vergangenheit!

Altersfreigabe: 18+

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32 Chapters

Blutmond-Territorium

KATIE

Ich zog meine Mütze über die Ohren und verbarg mein rotes Haar darunter.

Um mich warmzuhalten, schlug ich den Kragen meiner Jacke hoch, schob die Hände in die Taschen meiner Jeans und tastete nach Kleingeld.

Als ich den Imbiss betrat, hatte ich nur eines im Sinn: einen Cheeseburger und vielleicht ein wenig Wärme.

Es war Januar, zwar lag kein Schnee, aber die Temperaturen waren stark gesunken.

Zum Glück war keine Warteschlange zu sehen, als ich mich der Theke näherte. Ich schaute mich um, froh darüber, dass mich niemand bemerkt hatte – niemand bis auf den Jungen hinter dem Tresen.

Er starrte mich mit Angst in den Augen an. Auch ich konnte sie riechen, trotz des penetranten Geruchs von fettigen Burgern, der die Luft durchdrang.

"Cheeseburger", sagte ich ohne Umschweife.

"Du solltest gar nicht hier sein!", zischte er und schaute auf die leeren Tische hinter mir.

"Dir ist klar, dass du dich auf Blutmond-Gebiet befindest?", flüsterte er mit einem Zittern in der Stimme.

"Ich will keinen Ärger!", fügte er hinzu.

Ich funkelte ihn an. "Du wirst keinen bekommen, wenn du mir endlich einen verdammten Cheeseburger gibst!", blaffte ich.

Er schnappte sich schnell ein Patty, das unter dem Grill lag und belegte es mit einer Scheibe Käse. Sobald der Käse geschmolzen war, steckte er es in ein Burgerbrötchen und packte den Inhalt in eine Box aus Styropor.

"Zwiebeln!", knurrte ich.

Er rollte mit den Augen und öffnete die Schachtel. Dann hob er hastig das Brötchen an und warf ein paar Zwiebeln darauf. Er schloss die Box und schob sie über den Tresen.

Ich schnappte sie und wandte mich zum Gehen.

"Hey! Du hast noch nicht bezahlt!", schrie er.

Ich drehte mich um und grinste ihn an. "Heute ist nicht dein Glückstag, was, Alpha-Junge?" Ich konnte seinen Geruch wittern. Er war eindeutig der Welpe eines Alphas.

Ich zögerte einige Sekunden, um zu sehen, ob er einen Schritt weitergehen wollte. Tat er nicht. War klar, dass er sich das nicht traute, dieser feige Bastard.

Ein Rudel Werwölfe würde nur dann einen Kampf beginnen, wenn sie sich sicher sein konnten, dass sie sich in der Überzahl befanden. Einzelgänger hingegen ließen sich nichts gefallen. Mit Einzelgängern waren sowohl Werwölfe, die vom Rudel verstoßen worden waren, gemeint, als auch solche, die freiwillig gegangen sind.

Die Tochter von Mason Ridgeway zu sein, hatte nicht viele Vorteile, aber arrogante Rudelwelpen zu erschrecken, war einer davon.

Ihm war sofort klar gewesen, wer ich bin, schon als ich zur Tür hereinkam. Obwohl ich mir Mühe gegeben hatte, es zu verbergen, so wie mein Vater es mir immer gesagt hatte. Zum Glück war er der einzige Werwolf in der Nähe.

Trotzdem würde ich in der Scheiße sitzen – und das aus mehreren Gründen. Erstens durfte ich das Haus, in dem wir uns gerade verbarrikadiert hatten, nicht verlassen. Zweitens würde es der rotznäsige Welpe wahrscheinlich seinem Alpha-Papa erzählen.

Ich mampfte den Burger, während ich zum Haus zurückging. Die Straßen waren ruhig und ich wurde nicht verfolgt. Als ich mit Essen fertig war, warf ich die Schachtel weg.

Als ich das Haus erreicht hatte, stieß ich die Tür auf und ging hinein.

Mein Vater starrte mich aus tiefblauen Augen an. Sein dunkelbraunes Haar wirkte zerzaust. Wir waren uns nicht wirklich ähnlich, außer vielleicht, was unser Temperament betraf.

"Wo zum Teufel bist du gewesen?", schnauzte er mich an.

Ich grinste ihn an: "Draußen!" und ging auf eines der Zimmer zu, in denen ich normalerweise schlief.

Doch noch bevor ich die Tür erreicht hatte, packte er mich, wirbelte mich herum und schlug mir mit der Rückseite seiner Hand ins Gesicht.

Durch den Schlag wurde ich zu Boden geschleudert.

"Ich habe dir gesagt, dass du das Haus nicht verlassen sollst!", knurrte er und seine Augen blitzten kurz schwarz auf.

Ich betastete mit meinem Finger meine Lippe und wischte das Blut weg, das aus dem Riss tropfte, den sein Schlag verursacht hatte.

Ich funkelte ihn an und zischte: "Und ich habe dir gesagt, dass ich Hunger habe!"

Es war mir schon immer schwergefallen, einen Rückzieher zu machen. Ich hatte meistens eine schlagfertige Antwort parat und musste dann leiden. Der heutige Tag stellte da keine Ausnahme dar.

Bevor ich auch nur blinzeln konnte, packte er mich an der Kehle und schleuderte mich mit dem Rücken gegen die Wand. Dann riss er mir die Mütze vom Kopf und warf sie auf den Boden.

Mein langes rotes Haar, das ich versteckt hatte, fiel auf meine Schultern.

Er ließ meine Kehle los, packte mich an den Haaren und riss meinen Kopf brutal nach hinten. Es fühlte sich an, als ob sich tausend Nadeln in meinen Schädel bohrten. Ich weigerte mich jedoch, zu weinen oder überhaupt nur einen Laut von mir zu geben.

Ich wusste, dass ich mich nicht wehren sollte; je mehr ich mich wehrte, desto schlimmer würde es.

Seine Augen verengten sich, als er mich anstarrte. Meine Nasenflügel bebten vor Wut und mein Atem wurde schneller.

Ich spürte, wie das Herz in meiner Brust pochte. Er konnte meine Angst wittern, und das würde wahrscheinlich alles noch schlimmer machen.

"Du bist genau wie deine Mutter!", zischte er.

Als er seine andere Hand anhob, zuckte ich leicht zusammen. Er grinste mich an. Er war ein sadistischer Mistkerl, sogar gegenüber seiner Tochter.

Krallen schossen aus seinen Fingern, während seine Augen nun komplett schwarz wurden.

Ich wimmerte, als er seine Klaue über meine Kehle zog, gerade so, dass ich sie spüren konnte, jedoch ohne meine Haut zu verletzen.

Dann zog er sie über meine Wange, dieses Mal tiefer. Ich spürte den Schmerz auf meinem Gesicht und das Blut, das aus der frischen Wunde floss.

"Pass lieber auf, Katie, sonst endest du noch wie sie!", knurrte er.

Ich bemerkte, wie mir die Galle hochkam, aber ich schluckte sie wieder herunter. Er grinste und ließ mich los.

Mir war klar, was er meinte. Ich würde mich nicht in eine schöne und sensible junge Frau verwandeln, wie meine Mutter es gewesen war; mit meinem roten Haar und meinen haselnussbraunen Augen sah ich ihr ziemlich ähnlich. Er wollte sagen, dass ich gar nicht mehr am Leben sein würde.

Er hatte mich gezwungen, dabei zuzusehen, als er sie tötete. Sie hatte damals genug davon, eine Einzelgängerin zu sein und hatte ein Rudel gefunden, das sie und mich aufnehmen wollte. Sie war auf der Flucht vor meinem Vater.

Doch wir sind nicht weit gekommen. Er hatte es als ultimativen Verrat genannt, und der ultimative Verrat zog die ultimative Strafe nach sich.

Einer der anderen Einzelgänger hatte mich festgehalten und mich gezwungen hinzusehen, als die Klauen meines Vaters in die Brust meiner Mutter eindrangen und ihr immer noch schlagendes Herz herauszogen.

Das war vor drei Jahren; ich war damals erst vierzehn. Deshalb litt ich noch immer unter Albträumen, vor allem, wenn mein Vater mir mal wieder mit demselben Schicksal drohte.

Bevor er meiner Mutter das Leben genommen hatte, war ich ein normales junges Mädchen. Obwohl ich nie wirklich ein festes Zuhause hatte, versuchte meine Mutter, mir eine gewisse Stabilität zu geben.

Das änderte sich, nachdem er sie getötet hatte. Ich wurde eine abgezockte Einzelgängerin. Selbst wenn er mich schlug oder Schlimmeres antat, weinte ich nicht, nicht mehr.

Ich begrub das süße junge Mädchen tief in mir, und ließ es dort.

Schwach zu sein, brachte dich nicht weiter. Ich hatte mit angehört, wie meine Mutter meinen Vater anflehte und erklärte, wie leid es ihr tat. Und was hatte es ihr gebracht?

Als ich auf das Schlafzimmer zuging, hörte ich Terence, einen der Einzelgänger, die mit meinem Vater unterwegs waren, feixen: "Ich werde ihr schon noch Manieren beibringen!" Er grinste.

Mir lief ein Schauer über den Rücken – Terence war ein kranker Perverser. Allein die Art, wie er mich ansah, konnte mich manchmal schon zum Kotzen bringen.

"Wenn du meine Tochter auch nur mit dem kleinen Finger anrührst, reiße ich dir das Herz raus, so wie ich es bei ihrer Mutter getan habe", knurrte mein Vater.

Ich konnte Terence' Angst riechen, als ich den Raum betrat, dann hörte ich die Stimme meines Vaters, diesmal an mich gerichtet.

"Mach dich heute Abend rar. Ich habe ein Meeting!"

“Meeting” oder auch: eine Gruppe von männlichen, testosterongeladenen Einzelgängern, die sich betrinken. Keine gute Kombination, wenn du eine ungepaarte Wölfin bist.

Es bedeutete auch, dass er auf eine weitere Mordtour gehen würde.

Ich konnte nur nicht glauben, dass er das ausgerechnet hier tun würde. Das Blutmond-Rudel war das Stärkste im ganzen Land.

Den Einzelgängern war das allerdings egal; sie griffen einfach ungestraft an.

Vielleicht war ich wirklich wie meine Mutter. Obwohl ich als Einzelgängerin geboren worden war, verstand ich nicht, warum sie auf die Art töten mussten.

Es war sinnlos. Diese Aktionen bewirkten nichts anderes, als die anderen Alphas zu verärgern. Doch ich habe diese Ansichten nie laut geäußert; wenn ich das getan hätte, hätte mein Vater mich wahrscheinlich auf der Stelle umgebracht.

Ich sah mich in dem behelfsmäßigen Schlafzimmer um. Eigentlich handelte es sich eher um einen Abstellraum, in den eine Matratze hineingeschmissen worden war. Mich störte das nicht sonderlich, denn so hatte ich wenigstens etwas Privatsphäre.

Ich zog meinen Mantel aus und rollte ihn so zusammen, dass ich ihn als Kopfkissen benutzen konnte. Dann ließ ich mich auf der Matratze nieder und berührte vorsichtig mein Gesicht.

Obwohl ich ein Werwolf war, schien ich nicht so schnell wie die anderen zu heilen. Vielleicht lag es daran, dass diese erwachsen waren. Sie schienen auch keine Narben zurückzubehalten, ich allerdings schon.

Das schien meinen Vater aber nicht davon abzuhalten, sich mir gegenüber wie ein sadistischer Bastard aufzuführen. Oft, wenn er dachte, ich hätte eine Grenze überschritten, fügte er mir Schmerzen zu.

Ich weinte nie, nicht einmal, wenn ich allein war; Weinen war eine Schwäche, die mein Vater nicht duldete. Das letzte Mal, dass ich geweint habe, war, als er meine Mutter tötete.

Er hatte mich spöttisch als schwach und erbärmlich bezeichnet und gedroht, dass er mich bald abhärten würde. Ich nehme an, das hat er geschafft.

Meine Mutter hatte mir mal erzählt, dass er nicht immer so gewesen ist. Da war ich nicht so sicher. Es schien, als wären alle Alphas gleich.

Mein Vater war Alpha eines Rudels gewesen, bis ein anderer Alpha beschlossen hatte, dass er das Gebiet für sich beanspruchte.

Als dieser die Gefährtin meines Vaters, seine Luna, schließlich tötete, war mein Vater mit ein paar Kriegern geflohen und schwor Rache. Offenbar lernte er kurz darauf meine Mutter kennen.

Er hatte mit ihr geschlafen, um seine Wut zu besänftigen. Als sie dann erfuhr, dass sie schwanger war, entschied sie, bei ihm zu bleiben. Vielleicht wäre mein Leben anders verlaufen, wenn sie das damals nicht getan hätte.

Ich wusste, dass meine Mutter mich geliebt hatte. Manchmal bezweifelte ich, dass mein Vater dasselbe für mich empfand, aber dann hätte er nicht so viel auf sich genommen, um uns beide zurückzuholen.

Ich bin mir sicher, dass er enttäuscht gewesen ist, als er erfahren hat, dass ich ein Mädchen bin. Wenn ich ein Junge wäre, hätte er mich wahrscheinlich mehr geliebt.

Aus dem Nebenzimmer konnte ich das Lachen meines Vaters und einiger anderer Männer hören. . Ich ahnte, dass ich heute Nacht nicht viel Schlaf bekommen würde.

Damit sollte ich recht behalten, wenn auch anders als angenommen. Einige Stunden, nachdem die anderen Einzelgänger angekommen waren, öffnete mein Vater die Schlafzimmertür.

"Du bleibst hier", blaffte er. "Wir kommen später wieder." Er zögerte, dann drohte er: "Wenn du rausgehst, während ich weg bin, weißt du, was passieren wird!"

Ich nickte, aber mir hätte klar sein müssen, dass das nicht reichte. Er beugte sich nach vorn, sein Atem stank nach Alkohol und packte mich grob am Gesicht.

"Habe ich mich klar ausgedrückt?!", knurrte er erneut.

"Ja, Sir", murmelte ich.

Er stand auf und stöhnte.

Kurze Zeit später hörte ich die Haustür zuschlagen. Ich öffnete langsam meine Zimmertür und spähte hinaus. Der Rest des Hauses war leer, aber der Wohnbereich sah aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen.

Es flogen leere Pizzakartons und leere Flaschen herum. In den Flaschen befanden sich verschiedene Reste von Alkohol, sie waren einfach auf den Boden geworfen worden. Einige dieser Leute waren wirklich Tiere.

Ich ging rüber zur Küche, fand ein sauberes Geschirrtuch und tränkte es mit etwas Wasser. Dann säuberte ich – so gut ich konnte – die Wunde in meinem Gesicht.

Ich überlegte, dass ich genauso gut versuchen könnte, etwas Schlaf zu bekommen. Also ging ich zurück in das provisorische Schlafzimmer und legte mich auf die Matratze. Ich schloss die Augen und glitt in einen leichten Schlaf.

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