Two Years Gone (German)

ZANE

Ich war wirklich glücklich. Es waren nur noch zwei Wochen Schule, bis ich zur Alpha-Ausbildung ins Camp Young in Minnesota aufbrechen würde. Die meiste Zeit verbrachte ich mit meinen Freunden und mit Mariah. Ich hoffte, dass wir Gefährten würden, aber das konnten wir erst nach meiner Rückkehr herausfinden. Ihr achtzehnter Geburtstag war erst in zwei Monaten.

Es war ein ganz normaler Tag. Alles war in Ordnung, bis die kleine Omega aus der Küche in die Cafeteria kam. Sofort nahm ich ihren Geruch wahr. Sie roch nach Apfelwein – und es war berauschend. Die meiste Zeit versuchte ich nicht nur, sondern schaffte es auch, sie zu ignorieren, aber als Mariah auf mich zukam und ihre Arme um mich schlang, war ich kurz abgelenkt gewesen. Ich wusste, was das bedeutete. Dieser kleine Niemand war meine Gefährtin. Aber ich hatte nicht vor, sie zu meiner Luna zu machen. Ich musste mich darum kümmern, und zwar schnell.

Ich ließ Mariah und meine Freunde in der Cafeteria zurück und machte mich auf die Suche nach ihr. Sie saß draußen und ich musste mich extrem zurückhalten, als ich mich ihr näherte.

Die Gefährten-Anziehungskraft war klar spürbar und ich konnte fühlen, wie mein Wolf unruhig auf und ab lief und nach seiner Gefährtin heulte. Sie roch so verdammt gut. Ihr Duft überflutete alle meine Sinne. Ich konnte einfach nur dastehen.

"Du." Das war alles, was ich zustande brachte. Als sie mich aus ihren tiefen haselnussbraunen Augen ansah, drehte mein Wolf fast durch.

"Ella, wir sind keine Gefährten", sagte ich – sowohl zu ihr als auch zu meinem Wolf. Mein Wolf begann erneut, in meinem Kopf zu heulen und kämpfte darum, die Kontrolle zu übernehmen.

Als ich sie in der Schule hatte zurückweisen wollen, waren wir von Mariahs Clique unterbrochen worden. Ella war ein Loser, aber ich brachte es nicht übers Herz, sie vor einer Menschenmenge zurückzuweisen und zu demütigen. Das würde ich auf später verschieben müssen. Zum Glück fand ich sie nach der Schule im Rudelhaus. Sie arbeitete gerade mit Sophie in der Küche.

"Ich muss kurz mit Ella sprechen", meinte ich, ohne es wirklich wie eine Frage zu formulieren. Sophie nickte und Ella folgte mir in eines der leeren Büros am Ende des Flurs neben der Küche.

Ich betrat den Raum und atmete tief durch. Ich wusste nicht, was gleich passieren würde, wenn ich sie zurückwies. Aber es musste sein – bevor die Anziehungskraft unter Gefährten außer Kontrolle geriet. Ich drehte mich um, lehnte mich gegen den Schreibtisch und starrte sie eine Minute lang an, bevor ich mich aufrichtete. Los geht’s ...

"Ich, Zane Davis, lehne dich, Ella Matthews, als meine Gefährtin ab."

Ich konnte sehen, wie der Schmerz sie durchzuckte. Sie stöhnte auf und fiel zu Boden, während ihr Tränen über die Wangen liefen. Ich fühlte mich so schlecht, dass ich es am liebsten auf der Stelle zurückgenommen hätte. Mein Wolf heulte in meinem Kopf und flehte mich an, genau das zu tun.

Ich sah zu, wie Ella tief durchatmete und dann aufstand, während noch immer Tränen flossen. "Ich, Ella Matthews, akzeptiere deine Ablehnung."

Ich umklammerte fest den Schreibtisch, beugte mich leicht vor und stieß ein leises Knurren aus. Mein Wolf heulte vor Schmerz auf, denn die Zurückweisung durchzuckte uns beide. Ich hatte nicht damit gerechnet, wie sehr es wehtun würde.

Sie ging aus dem Zimmer und ließ mich allein zurück. Als klar war, dass sie sich außer Hörweite befand, atmete ich endlich aus und fiel auf die Knie. Es war der schlimmste Schmerz, den ich je empfunden hatte. Aber jetzt war es vorbei. Ich sollte mich darauf freuen, Mariah zu wählen und sie zu meiner Luna zu machen, sobald ich von der Ausbildung nach Hause zurückgekehrt wäre.

Ich richtete mich auf und machte mich auf den Weg aus dem Büro zum Trainingsgelände, um etwas Dampf abzulassen – froh, dass ich es hinter mich gebracht hatte.